Elternvertreterin

Mit einem der Eltern unserer Schule haben wir ein Interview im Rahmen unseres Projekts "Aufbau einer demokratischen Schulkultur" geführt, das wir im Rahmen des Programms der Europäischen Union für Bildung, Jugend und Sport durchgeführt haben.

Zunächst bedanken wir uns bei Frau Wiebke Peters für die Teilnahme an dem Interview.

 

Wie haben Sie sich dabei gefühlt, dass an Ihrer Schule ein Projekt zum Thema "Aufbau einer demokratischen Schulkultur" durchgeführt wurde? Was denken Sie über dieses Thema?

Ich fand es sehr spannend, die Sichtweisen und Erfahrungen der anderen Teilnehmer:innen zu hören. Hier im Land Bremen sind wir hinsichtlich der Beteiligung der verschiedenen Akteure in die Entscheidungen schon sehr weit, da Schüler:innen und Eltern genauso wie Lehrkräfte insbesondere durch die Schulkonferenzen in die Entscheidungsfindungen eingebunden sind. Der Austausch unserer Schüler:innen mit den Schüler:innen aus den beteiligten Ländern ist ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Interessen unserer Schüler:innen für verschiedene Sichtweisen und demokratische Strukturen.

Wenn Sie unsere Schule und andere Schulen betrachten, an denen Ihr Kind oder Ihre Kinder unterrichtet werden, können Sie über die Defizite sprechen, die Sie in Bezug auf die Demokratie an Schulen sehen oder empfinden?

Durch die Strukturen unserer Schulen ist eine demokratische Beteiligung der Kinder und der Eltern an Entscheidungsprozessen vorgesehen. Einzig das Anwerben von Schüler:innen und Eltern für die Übernahme entsprechender Ämter ist meines Erachtens noch verbesserungswürdig.

Konsultiert die Schulleitung Sie bei Entscheidungen, die in der Schule getroffen werden? Wenn ja, halten Sie dies für ausreichend, wenn nein, was möchten Sie dazu sagen?

Ich fühle mich von unserer Schulleitung gut informiert. Sie steht mir auch jederzeit für Rückfragen zur Verfügung.

Sind Sie der Meinung, dass die Treffen der Eltern-Lehrer-Vereinigung in einem demokratischen Umfeld stattfinden? Könnten Sie uns Ihre Meinung zu diesen Treffen mitteilen?

Sollten mit diesen Treffen die Teilnahme an Gesamtkonferenzen gemeint sein, dann kann ich sagen, dass die Treffen in einem demokratischen Umfeld stattfinden. Elternvertreter:innen haben dadurch die Gelegenheit, sich über die Themen zu informieren, die die Lehrkräfte beschäftigen. Zudem ist die Teilnahme an diesen Konferenzen zur Entscheidungsfindung in den Schulkonferenzen sehr von Vorteil.

Sind Sie der Meinung, dass die Beteiligung oder der Beitrag der Eltern zur Schulverwaltung ausreichend ist? Was kann Ihrer Meinung nach in dieser Hinsicht getan werden?

Meines Erachtens sind Eltern ausreichend in die Schulverwaltung eingebunden. Einzig der (digitale) Informationsaustausch zwischen allen Eltern (also nicht nur Elternvertreter:innen) untereinander und mit der Schulleitung, den Lehrkräften könnte durch Schaffung einer entsprechenden Plattform verbessert werden.

Wie sollte Ihrer Meinung nach die Schulverwaltung in einer Einrichtung mit einer demokratischen Schulkultur aussehen? Können Sie in dieser Richtung tätig werden?

Im Land Bremen ist die Schulverwaltung schon sehr demokratisch organisiert. Durch Übernahme entsprechender Ämter sind auch Eltern in der Lage, in die Entscheidungsprozesse eingebunden zu werden.

Wer hat Ihrer Meinung nach die führende Rolle bei der Schaffung einer demokratischen Schulkultur? Die Zentralregierung, die lokale Regierung oder die Schulleitung? Können Sie Ihre Ideen mit uns teilen?

Hier müssen alle genannten Akteure zusammenarbeiten. Die Zentralregierung bzw. die lokale Regierung müssen die entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen schaffen, um den Rahmen für die demokratische Schulkultur zu schaffen. Die Schulleitung ist dann vor Ort dafür zuständig, Eltern und Schüler:innen für eine Teilnahme an den Entscheidungsprozessen zu gewinnen.

Glauben Sie, dass dieses und ähnliche Projekte zur Schaffung einer demokratischen Schulkultur beitragen?

Ich hatte den Eindruck, dass die übrigen Teilnehmer schon sehr interessiert an den hier im Land Bremen schon sehr weitgehenden demokratischen Strukturen waren und diese Erfahrungen in ihre Länder weitertragen werden. Daher gehe ich davon aus, dass solche Veranstaltungen durchaus einen Beitrag zur Schaffung einer demokratischen Schulkultur leisten können.

Wir danken unserem Gast Frau Wiebke Peters für die Teilnahme an unserem Interview und dafür, dass sie ihre Gefühle und Gedanken mit uns geteilt hat.