Archiv des Autors: Herr Eule

Auszeichnung mit dem Siegel „Schule:Global“

28.09.2023. Wir haben heute Post aus Berlin bekommen: "Wir freuen uns sehr, Ihnen heute mitteilen zu können, dass das Schulzentrum Carl von Ossietzky für die kommenden drei Jahre mit dem Siegel Schule:Global ausgezeichnet wird. Wir gratulieren Ihnen ganz herzlich und freuen uns, im anstehenden Auszeichnungszeitraum gemeinsam Ihre Schulgemeinschaft auf ihrem Weg zu begleiten."

Schule:Global – Gemeinsam für mehr Vielfalt
Schule:Global ist eine Initiative zur Förderung von interkultureller Bildung und Internationalisierung an Schulen. Ziel der Initiative ist es, die interkulturelle und globale Kompetenz der Schülerschaft in allen Schulformen zu stärken und Lehrkräfte zu unterstützen. Damit werden die Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben in einer weltoffenen, nachhaltigen und diversen Gesellschaft geschaffen und gefördert.
Das Schule:Global-Siegel wird an Schulen verliehen, die in den Bereichen interkulturelle Bildung und Begegnung, Vielfalt sowie internationaler Austausch aktiv sind oder es werden wollen. Während der dreijährigen Laufzeit des Siegels erhält die Schule langfristige und individuelle Unterstützung durch den Schule:Global-Coach. Die Schule:Global-Coaches geben fachlichen Input, beraten zur Schulentwicklung, unterstützen aber auch bei der praktischen Organisation von Projekten und Aktionen. Sie entwickeln gemeinsam mit den Schulen individuelle, bedarfsorientierte Konzepte und Maßnahmen, mit denen interkulturelles Lernen, Vielfalt und Diversität fest im Schulprogramm verankert werden. Zusätzlich erhalten Lehrerinnen und Lehrer Zugriff auf exklusive Unterrichts-Materialien und werden Teil des bundesweiten Schule:Global-Netzwerks.

Schule:Global ist eine Initiative des AJA Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch. Mehr Informationen zur Initiative erhalten Sie auf der Website www.schule-global.de.

Veranstaltung „Rechtsstaatlichkeit in Europa“

23.09.2023. Der Leistungskurs 3WIR1b hat gestern unter Leitung von Frau Hoffmann sowie Begleitung von Herrn Ehlert und Herrn Schmitt an der Veranstaltung "Europäisch lernen - So stärken wir Gerechtigkeit und Freiheit in der EU: Fachtag 'Rechtsstaatlichkeit in Europa'" im Haus der Bürgerschaft in Bremen teilgenommen.
Nach einem Grußwort durch EU-Kommissar Didier Reynders und einer Keynote von Prof. Dr. Funda Tekin zum Thema "Effizienz der EU-Instrumente zur Stärkung der Rechtsstaatlichkeit" durften wir auch das neue Planspiel "Demokratie unter Druck" von planpolitik spielen. Ein rundum gelungener Tag!

SoR-Aktionstag 2023

08.09.2023. Im Rahmen des heutigen Aktionstages "Schule ohne Rassismus" zum Thema "Respekt" haben sich 23 Schülerinnen und Schüler unserer E-Phase unter Leitung von Herrn Schmitt im Workshop "Mein Europa. Idee von gestern oder Vision für morgen?" mit dem Europäischen Gedanken und den Zielen des Erasmus+ Programms beschäftigt und erarbeitet, wie dieses bei der Umsetzung von persönlichen und schulischen Zielen helfen kann. Themen waren u.a. die Frage nach der Europäischen Identität, Ziele und Möglichkeiten des Erasmus+ Programms, die Planung einer Erasmus+ Fahrt zum Thema "Respekt" durch die anwesenden Schülerinnen und Schülern in Kleingruppen - aber auch die Frage nach der persönlichen Bedeutung Europas.

Liebe Menschen! Europa steht heute vor vielen Herausforderungen und Veränderungen. Unser Kontinent hat mit Problemen zu kämpfen, von politischen Problemen bis hin zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass Europa für uns ein Ort von großer Bedeutung ist. Europa verdanken wir Frieden und Zusammenarbeit nach den Konflikten des 19. Jahrhunderts. Europa ist jedoch auch ein Ort, der Platz für Verbesserungen bietet. Wir sollten Europa nicht nur als Ort sehen, sondern uns aktiv für positive Veränderungen einsetzen und gemeinsam an Verbesserungen arbeiten. Europa bedeutet für mich persönlich einen Mix aus Frieden und Möglichkeiten. Möglichkeiten mit unserer vielfältigen Geschichte und Kultur und Frieden hinsichtlich der Möglichkeiten, die die Zukunft bietet. In dieser Rede möchte ich jeden ermutigen, Europa mit einem positiven Blick zu betrachten. Lasst uns unsere Werte bewahren und gleichzeitig die Chancen nutzen, die Europa uns bietet. Gemeinsam können wir an einer besseren Zukunft für Europa arbeiten. Vielen Dank.

Verfasser: Anonym.

Europa bedeutet für uns Vielfalt, Kultur, Geschichte und Zusammenarbeit. Es ist ein Kontinent, der viele verschiedene Länder und Sprachen umfasst. Europa ist auch bekannt für seine beeindruckende Architektur, reiche Kunstszene und kulinarischen Köstlichkeiten. Viele Menschen verbinden Europa mit berühmten Sehenswürdigkeiten wie dem Eiffelturm in Paris, dem Kolosseum in Rom und dem Brandenburger Tor in Berlin. Europa steht auch für politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit, wie die Europäische Union. Insgesamt ist Europa ein Ort der Vielfalt und Möglichkeiten, der Menschen aus der ganzen Welt anzieht.

Verfasser: Anonym.

Mein Europa. Europa, bloß ein Wort? Oder eher viel mehr als das. Nur ein Kontinent wie jeder andere auch? Oder eher etwas bedeutsameres. Wenn es nicht nur ein Wort ist, nicht nur ein Kontinent wie jeder andere auch, dann frage ich mich, wie viele Europäer sich einst ernsthafte Gedanken zu dem Thema gemacht haben. Überträgt sich die Bedeutung von diesem Wort denn auch auf jeden Einzelnen? „Europa, das Synonym für Friede und Zusammenhalt!“, so sagen es viele, doch meine Wahrnehmung lässt meinen Verstand was anderes auswerten. Bedeutet Zusammenhalt der innenpolitische Konflikt zur Aufnahme von Migranten? Krieg und Ausbeutung? Rassismus oder auch simple Gewalt? Definitiv nicht! Zusammenhalt bedeutet für mich was anderes. „Nichts Ganzes, nichts Halbes!“ ist meiner Meinung nach ein passenderes Synonym für Europa. Zusammenschluss von Ländern – ja. Ein Kontinent – ja. Ein Wort – ja. Ein Kontinent weitreichender Zusammenhalt, ganz sicher nicht.
Ich würde nicht darüber sprechen, wenn es kein Thema wäre, was uns zum Denken veranlasst. Das Wort Zusammenhalt hinter Europas Schatten ist viel mehr der Wunsch jedes Einzelne, der nicht wegblickt, sondern etwas an dieser Situation ändern will. Etwa 746 Millionen Einwohner und jeder einzelne ein Individuum. Diversität und Unterschiedlichkeit ist kein Thema, worüber man diskutieren sollte. Die Antwort ist klar. Trotzdem sprechen wir, es gibt also ebenso Individuen mit anderen Wünschen als Zusammenhalt. Die Bedeutung von Europa macht jeder mit sich selbst aus.

Verfasser: Caine Deichmann.

Europaworkshop in Bremerhaven und Internationale Konferenz in Braga

Fasziniert und interessiert setzen sich die neuen Referendar:innen in Bremerhaven unter dem Titel „Europäische Lehrkräfte als Vorbilder für lebenslanges Lernen, demokratisches Denken und gemeinschaftliches Handeln“ mit den Ergebnissen des EU geförderten LOOP Projektes (Nr. 2020-1-PT01-KA201-078764) und den sich daraus für das Schulzentrum Carl von Ossietzky – gymnasiale Oberstufe (CvO GyO) ergebenen Implikationen auseinander.
Die Teilnahme am LOOP Projekt und ganz besonders an der internationalen Konferenz „Teacher learning through e-mentoring – a contribution for the future of Education“ in Braga, Portugal haben signifikant die Zusammenarbeit der Lehrkräfte innerhalb der Schule und mit anderen europäischen Pädagog:innen und Bildungsverantwortlichen gestärkt.
Das Erasmus+ Team an der Schule ist gewachsen, die Rolle von europäischen Werten, wie demokratisches Denken und das gemeinschaftliche Handeln werden weiter gestärkt und innovative Lehr- und Lernstrategien bis hin zu konzeptionellen Entwicklungspotenzialen werden diskutiert. Die Mitarbeit im LOOP Projekt hat Raum geschaffen, für Teamarbeit, kritische Auseinandersetzung, Kreativität und Teilhabe. Die Schulentwicklung in Bezug auf innerschulische Prozesse (Einführung des digitalen Klassenbuches und Rolle von fächer- und jahrgangsübergreifenden Projekten) wurden genauso beflügelt wie Visionen und konkrete erste Schritte zum Aufbau eines europäischen Kooperationsnetzwerkes. Wir bleiben in Kontakt als Freund:innen und hoffentlich auch als LOOP Projektpartner:innen.

Präsentation zum Europatag Workshop in Bremerhaven: PDF
Rückblick zur internationalen LOOP Konferenz in Braga: YouTube
Mehr erfahren auf der Projekthomepage

Schlierbach zu Besuch!

01.07.2023. Wir durften letzte Woche unsere Freunde aus Schlierbach zum Gegenbesuch in Bremerhaven begrüßen. Wir hatten eine wunderbare Zeit miteinander.

Programmpunkte, u.a.: Hospitationen in Musik- und Informatik-Leistungskurs, im Musik-Grundkurs sowie im Darstellenden Spiel und im Politik-Unterricht (E-Phase) - aber auch ein abendlicher Besuch in der Theo zur gemeinsamen Jam-Session.

Wir freuen uns schon sehr auf ein Wiedersehen und weitere gemeinsame Mobilitäten. Bis bald, Freunde!

Irland-Projektfahrt

Irland-Projektfahrt nach Dublin vom 13.06. - 17.06.2023
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Nach einer ereignisreichen Anreise mit Zug, Flugzeug, Bus und schließlich einem ca. 2,8 km langen Fußmarsch bei Sonnenschein und 27 Grad im Schatten sind wir am Destiny Student New Mill, unserer Unterkunft im Bezirk The Liberties in der irischen Hauptstadt Dublin angekommen.
Am Mittwoch, 14.06.2023 ging es gleich zum National College of Ireland, NCI, wo wir zunächst in Form einer Campusführung einen Einblick in die Struktur eines irischen Colleges und in grundsätzliche Studienmöglichkeiten in Irland und insbesondere am NCI bekommen haben. Im Anschluss gab es durch den Vizedirektor des Colleges persönlich einen Vortrag über die Bedeutung des Irish Celtic Language, an dem auch Studenten des NCI teilgenommen haben. Abgerundet wurde dieser Vormittag durch eine Kommunikations-und Spielrunde zwischen unseren Schülern und den Collegestudenten, die aus verschiedenen Ländern kamen. Beendet wurde unser Besuch mit einer vom College spendierten Runde frischer leckerer Pizza und angeregten Gesprächen. In Anlehnung an die historischen und kulturellen Informationen zu Irland im NCI haben wir, die Lehrkräfte gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern, auf einem Spaziergang durch das nördliche Dublin Gedenkstätten der Great Famine / der großen Hungersnot und der Aufstände, die schließlich zur Gründung der Republic of Ireland geführt haben, aufgesucht.
Am Donnerstag, 15.06.23 ging es zu unserem zweiten Partnercollege, dem Griffith College Dublin. Während das NCI den Schwerpunkt auf Business und Computer Technology legt, wurden wir hier in die Welt der Musik und des Mediedesigns eingeführt. Auch hier kam es zu Kontakt mit einem irischen Studenten, der uns u.a. über die Unterkunftsmöglichkeiten, das Campusleben und Berufschancen in Dublin und Europa informiert hat. Abgerundet wurde der Tag mit Eindrücken der St. Patrick's Cathedral und der Rolle der katholischen und anglikanischen Kirche in Irland, gestern und heute.
Am Freitag, 16.06.23 gab es in Kleingruppen die Möglichkeit sich z.B. das National Museum of Ireland, die National Gallery und Christchurch Cathedral anzusehen. Dieser Tag wurde mit einem gemeinsamen durch Schüler organisierten Abendessen beendet. Many thanks for that!!!!!

Nach einer 12-stündigen Rückreise sind wir schließlich müde, aber in bester Stimmung und noch voll der Eindrücke der pulsierenden, gastfreundlichen und beieindruckenden Stadt am River Liffey gegen 21.30 in Bremerhaven angekommen.
Die Fahrt wurde im Unterricht vorbereitet, u.a. haben die Schüler für die Collegebesuche Interviews ausgearbeitet, die bei den Collegeveranstaltungen zum Einsatz kamen. Im Januar erwarten wir den Gegenbesuch der irischen Seite.

Natürlich sollen alle Schüler unserer Schule, die Möglichkeit haben, eventuell an einer der beiden Colleges zu studieren. Ansprechpartnerin hierfür bin ich, Heidrun Pargmann. Außerdem sind im Januar Infoveranstaltungen mit den irischen Professeoren und eventuell Studenten für alle Schüler unserer Schule geplant.

Fazit der Projektfahrt nach Feedbackgesprächen im LK: Beieindruckende Impressionen, interesssante Möglichkeiten nach dem Abitur oder der Fachhochschulreife, ein freundliches Land voller Musik und mystischer Kultur, eine berührende Gastfreundlichkeit durch die Leiter der Colleges, denen unser persönlicher Dank gilt. An dieser Stelle sei auch das ausgezeichnete Sozialverhalten und die Bereitschaft die Fahrt aktiv mitzugestalten des gesamten LK Englisch erwähnt. An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an Gaby Basse für ihre freundliche und hilfreiche Unterstüzung während der gesamten Fahrt.

Im Namen aller Teilnehmer verbleiben wir mit einigen Ideen für die Fortführung der Collegepartnerschaften und der Kooperation mit unserer Nachbarschule, der BST Bremerhaven.

Autoren: Heidrun und Kurt Pargmann

Liebe Grüße aus Krakau

13.06.2023. Wir sind zwischen dem 12. und 16. Juni 2023 vor Ort zu Gast. Wir arbeiten mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften unser polnischen Partnerschule ZSEL No. 1 im Rahmen einer gemeinsamen Projektwoche "Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen".
Hierbei beleuchten wir ausgewählte Etappen der deutsch-polnischen Vergangenheit und Gegenwart und werden Handlungsmöglichkeiten für die gemeinsame Zukunft erarbeiten.

Mehr demnächst unter https://erasmus.cvo-gyo.de/projekte/aus-der-vergangenheit-fuer-die-zukunft-lernen/!

Schulleiter

Mit dem Schulleiter unserer Schule haben wir ein Interview im Rahmen unseres Projekts "Aufbau einer demokratischen Schulkultur" geführt, das wir im Rahmen des Programms der Europäischen Union für Bildung, Jugend und Sport durchgeführt haben.

Zunächst bedanken wir uns bei Herrn Ingo Beck für die Teilnahme an dem Interview.

Wie haben Sie sich dabei gefühlt, dass an Ihrer Schule ein Projekt zum Thema "Aufbau einer demokratischen Schulkultur" durchgeführt wurde? Was denken Sie über dieses Thema?

Die Demokratie innerhalb der Schulkultur ist das höchste Gut und muss in der Schulentwicklung die höchste Priorität haben. Aus diesem Grund war die Veranstaltung an unserer Schule eine hervorragende Möglichkeit, über dieses Thema zu reflektieren, evaluieren und neue Impulse aufzunehmen.

Sie arbeiten seit 19 Jahren an dieser Schule. Insgesamt sind Sie sieben Jahre Schulleiter. Können Sie nach all diesen Jahren im Bildungswesen etwas zu den Defiziten sagen, die Sie in Bezug auf die Demokratie in den von Ihnen geleiteten Einrichtungen sehen oder empfinden?

Die Zusammenarbeit zwischen den Gremien wurde durch die Coronazeit stark erschwert. Grundsätzlich ist ein Defizit eher durch das Engagement der Beteiligten wahrzunehmen, aber nicht durch die grundsätzlich gegebenen Möglichkeiten des Einbringens in den Demokratieprozess.

Welche Aufgaben sollten Verwaltungsangestellte Ihrer Meinung nach in einer demokratischen Schule wahrnehmen?

Als Organisator:innen, Verwalter:innen und Unterstützer:innen fungieren.

Bestimmen Sie als Schulleitung die Entscheidungen, die an der Schule getroffen werden, oder beziehen Sie andere Interessengruppen in den Entscheidungsprozess ein?

Wir haben ein Schulgesetz, welches wir umsetzen müssen. Natürlich kommt es hier auch ein wenig auf das Engagement der Schulleitung an, wie erfolgreich die Ergebnisse sind.

Holen Sie die Meinung der SchülerInnen zu den Anwendungen ein, die die SchülerInnen direkt betreffen (Pausenzeiten, Wahlfächer, soziale Aktivitäten...)? Richten Sie Gremien oder Kommissionen ein, in denen auch die Schüler das Recht haben, sich zu äußern?

Die Gremien sind komplett mit allen beteiligten Gruppierungen besetzt und es herrscht Meinungsfreiheit und Möglichkeiten sind Stimmrecht einzubinden.

Können Sie ein geeignetes demokratisches Umfeld für Ihre Schüler, Lehrer und Hilfskräfte in der Schule schaffen? Können Sie dies anhand eines Beispiels erläutern?

In jedem Fall – in der höchsten Konferenz – der Schulkonferenz sind wir so in der Abstimmung über Haushalt, Studienfahrten, Leitbild etc. besetzt, dass die Eltern und Schüler:innen die Lehrkräfte überstimmen könnten und somit eine Umsetzung einer Idee geblockt wäre.

Wie sollte Ihrer Meinung nach die Schulverwaltung in einer Einrichtung mit einer demokratischen Schulkultur sein? Können Sie in dieser Richtung tätig werden?

Ist bei uns vorhanden.

Wer hat Ihrer Meinung nach die führende Rolle bei der Schaffung einer demokratischen Schulkultur? Die Zentralregierung, die lokale Regierung oder die Schulleitung?

Nur in einem guten Zusammenspiel ist dies möglich – Gesetze, Regeln und Handlungspielraum vor Ort.

Glauben Sie, dass dieses und ähnliche Projekte zur Schaffung einer demokratischen Schulkultur beitragen?

Unbedingt! Eine sehr gute Möglichkeit, um in ganz Europa einen demokratischen Standard an Schulen zu etablieren.

Wir danken unserem Gast Herrn Ingo Beck für die Teilnahme an unserem Interview und dafür, dass sie ihre Gefühle und Gedanken mit uns geteilt hat.

Lehrer

Mit einem der Lehrer unserer Schule haben wir ein Interview im Rahmen unseres Projekts "Aufbau einer demokratischen Schulkultur" geführt, das wir im Rahmen des Programms der Europäischen Union für Bildung, Jugend und Sport durchgeführt haben.

Zunächst bedanken wir uns bei Herrn Michael Schmitt für die Teilnahme an dem Interview.

Wie haben Sie sich dabei gefühlt, dass an Ihrer Schule ein Projekt zum Thema "Aufbau einer demokratischen Schulkultur" durchgeführt wurde? Was denken Sie über dieses Thema?

Demokratie ist unser höchstes Gut. Daher war dieses Projekt für unsere Schule eine wunderbare Möglichkeit, über das Thema zu reflektieren und mit europäischen Partnern und mittlerweile Freunden an ausgewählten Fragestellungen zu arbeiten. Durch eine gelungene Evaluation war es uns möglich, neue Impulse aufzunehmen.

Sie arbeiten seit fünf Jahren an dieser Schule. Insgesamt sind Sie seit sieben Jahren Lehrer. Können Sie in Anbetracht der vielen Jahre, die Sie im Bildungswesen verbracht haben, etwas zu den Mängeln sagen, die Sie in Bezug auf die Demokratie in den von Ihnen unterrichteten Einrichtungen sehen oder empfinden?

Durch die Strukturen deutscher Schulen ist eine demokratische Beteiligung von Lehrkräften, Kindern und Eltern an Entscheidungsprozessen prinzipiell vorgesehen. Die Herausforderung besteht darin, Schülerinnen und Schüler sowie Elternvertreter anzuwerben und auch Lehrkräfte zu motivieren, sich konstruktiv einzubringen.

Welche Aufgaben sollten Ihrer Meinung nach Lehrer in einer demokratischen Schule übernehmen?

Gesellschaftliche Entwicklungen im letzten Jahrzehnt wie das Anwachsen rechtspopulistischer Strömungen, die Zunahme von Hetze, Beleidigungen und Fake News im öffentlichen Diskurs, religiöser Extremismus und zunehmende Gewaltbereitschaft bestimmter Gruppen bei Demonstrationen werfen die Frage auf, ob die demokratische Kultur und die Demokratie als Staatsform(nicht nur in Deutschland in Gefahr sei. Im System Schule kommt uns Lehrkräften als wesentlicher Akteur eine bedeutsame Rolle zu – da wir mitverantwortlich sind für die Vermittlung demokratischer Schlüsselkompetenzen.

Unter diesem Begriff verstehe ich Kompetenzen, die erforderlich sind, um an Demokratie als Lebensform teilzuhaben und diese in Gemeinschaft mit anderen Menschen aktiv zu gestalten, um sich für eine demokratische Gesellschaftsform zu engagieren und sie durch Partizipation und Mitwirkung mitzugestalten.

Sind Sie an den Entscheidungsprozessen in der Schule beteiligt? Wenn ja, halten Sie dies für ausreichend? Wenn Sie nicht an einem solchen Mechanismus beteiligt sind, halten Sie dies für ein Manko? Wenn Sie Teil dieser Formation wären, was würde sie Ihnen und ihrer demokratischen Kultur bringen?

Auf alle Fälle! – Als stimmberechtigtes Mitglied der Gesamt- als auch Schulkonferenz trage ich Mitverantwortung für beispielsweise Schulentwicklung, Haushalt, Studienfahrten.

Können Sie ein geeignetes demokratisches Umfeld für Ihre Schüler im Unterricht schaffen? Können Sie das anhand eines Beispiels erläutern?

Es gibt natürlich Fächer wie zum Beispiel Politik, die sich eher eignen, im Unterricht konkrete Fragestellungen und Themenfelder hinsichtlich Demokratie zu erörtern. Mögliche Fragestellungen könnten lauten: Was ist Demokratie? Wann funktioniert eine Demokratie? Wohin treibt die Demokratie? Wie demokratisch ist das Internet?

Letztlich ist es aber Aufgabe eines jeden Unterrichts und somit jeder Lehrkraft, ganz unabhängig von fachlichen Inhalten, hinsichtlich einer proaktiven Demokratiebildung zu wirken. Einfaches und bestes Beispiel für eine Basisdemokratie ist die Wahl der Klassensprecherinnen und Klassensprecher (bzw. Kurssprecherinnen und Kurssprecher) zu Schuljahresbeginn.

Wie sollte Ihrer Meinung nach die Schulverwaltung in einer Einrichtung mit einer demokratischen Schulkultur aussehen?

Zu einer demokratischen Schulkultur gehören für mich demokratische Gestaltungs-, Diskussions- und Streitkultur. Organisations- und Verwaltungsprozesse sollten nach den Prinzipien von Partizipation, Delegation und Transparenz gesteuert werden.

Wer hat Ihrer Meinung nach die führende Rolle bei der Schaffung einer demokratischen Schulkultur? Die Zentralregierung, die lokale Regierung oder die Schulleitung?

Den rechtlichen Rahmen setzt uns die Politik in Form des Schulverwaltungsgesetzes. Für eine gelungene Umsetzung sind dann alle Mitglieder der Schulfamilie wichtig. Nur wenn alle am gleichen Strang ziehen, kann es richtig und produktiv sein.

Glauben Sie, dass dieses und ähnliche Projekte zur Schaffung einer demokratischen Schulkultur beitragen?

Unbedingt! Eine sehr gute Möglichkeit, um in ganz Europa einen demokratischen Standard an Schulen zu etablieren.

Wir danken unserem Gast Herrn Michael Schmitt für die Teilnahme an unserem Interview und dafür, dass sie ihre Gefühle und Gedanken mit uns geteilt hat.